Die Steuern zahlen am Ende Sie

Maschinensteuern werden diskutiert, die Lohnsteuer soll gesenkt werden. Der Staat muss die Steuereinnahmen auf einem Niveau halten. Am Ende zahlen wir KonsumentInnen sowieso drauf.

Österreich hat eine hohe Abgabenquote und Lebensmittel sind relativ teuer. Nicht nur deshalb wünscht man sich ja stets ein einfacheres, besseres oder anderes Steuersystem. Aber es ist beinahe egal, ob Steuer A eingehoben wird und Steuer B gesenkt. Also wenn der Tischler beispielsweise für seinen dritten Mitarbeiter weniger Steuern zahlt, wird dadurch das Brot im Geschäft auch nicht billiger.

Egal wie die Steuererhebungen organisiert sind, am Ende bekommen die Endkunden die Rechnung. Wenn also beispielsweise die Mehrwertsteuer gesenkt werden würde, fühlt sich das zunächst gut an. Aber das Geld, das hier nicht mehr eingenommen wird, wird dann an einer anderen Stelle eingehoben. Vom Staat, weil er etwas anderes höher besteuert (was treffsicher sein kann) und von den Produzenten, die das Produkt dann eventuell verteuern.

Es geht also im Endeffekt darum, dass man die Steuereinnahmen besser streut. Man muss sich die die Frage stellen, ob es Sinn macht, wenn diese und jene Steuer vermindert werden. Ich trete ja bekanntlich für einen Einheitssteuersatz ein, aber zunächst wäre es eben wirklich einmal gut, sich anzusehen, wo wie viel zu holen wäre und wer damit be- oder entlastet wird.

Ein Beispiel: Wieso besteuern wir nicht etwa Zweitautos höher. Ein Auto ist heutzutage oft vonnöten, aber zwei? Damit tu ich mir schwer. Oder andere, wenn möglich nicht nachhaltige Wirtschaftsgüter, die man so kaufen kann. Wie etwa Swimmingpools, Zweitwohnsitze und so weiter. Wer sich solche Dinge leisten kann, der wird das auch mit etwas Steuern leisten können.  Und alles besser als Vermögenssteuern, weil die tun wirklich weh. Und dafür senken wir dann beispielsweise die Abgaben auf kleine Wohnungen/Haushalte.

Warum so eine enge Gruppe? Um zielsicher zu bleiben. Wenn ich beispielsweise die Steuern auf Grundnahrungsmittel wie Brot oder Kartoffel senke, kommt das allen zugute. Wenn ich den Steuersatz von zehn Prozent bei Kleinwohnungen unter, sagen wir 50 Quadratmeter, auf fünf Prozent senke, hilft das etwas. Und die Erhöhung bei Luxusartikeln trifft dann eher die, die ohnehin über der Mittelschicht angesiedelt sind.

Aber es bleibt: Wenn Steuern kommen, zahlen am Ende die KonsumentInnen drauf.

Josef Zotter

Über: Josef Zotter

Chocolatier, Bio-Landwirt und Andersmacher. Josef Zotter ist gelernter Koch und Kellner, Konditormeister, war längere Zeit Koch und Küchenchef in verschiedenen Hotels der Luxusklasse unter anderem auch in New York. Josef Zotter ist verheiratet mit Ulrike Zotter und Vater von drei Kindern.

Weitere Beiträge dieses Autors