Rezepte unserer Kakaobauern: Arepas (Kolumbien)

Nun, warum gerade Arepas? Ich war selber ja noch nie in Kolumbien und ich sollte im Moment wahrscheinlich "lieber nicht" hinfahren. Ich besuche Kakaokooperativen auf der ganzen Welt, die uns mit Kakaobohnen beliefern. Aber Kolumbien ist speziell, also lieber nicht ...

Kakao statt Kokain

Wir haben dort das Projekt „Kakao statt Kokain“ umgesetzt und wie sich später herausgestellt hat, habe ich in Kolumbien zwar viele Freunde gewonnen, aber ein paar haben nicht so eine Freude mit mir, wie man sich vielleicht vorstellen kann. Drogenbosse, zum Beispiel, oder andere, die von diesem Geschäft recht gut leben.

Nun weiß ich aber von vielen Kolumbianern, die ich kenne, das Arepas  in Kolumbien sowas ist, wie für einen Italiener Spaghetti und uns Österreicher das Wiener Schnitzel. Man kann diese Maisfladen warm oder kalt, als Hauptspeise oder Beilage servieren. Es ist fast sowas wie ein Brotersatz. Mais wächst auch in Kolumbien sehr gut, nicht nur Koka.

Meine Intuition war: Wenn wir es schaffen, den Koka-Bauern, die ja meistens auch Kakao und Kaffee anbauen, so zu helfen, dass sie auf den Koka-Anbau verzichten können und so aus dieser Illegalität rauskommen, ist viel getan. Durch bessere Qualität der legalen Feldfrüchte können sie der Armut entfliehen und wieder selbstbestimmt leben.

Drogenkartelle zahlen nämlich drei Jahre im Voraus und bringen so die Bauern in eine Abhängigkeit. Denn meistens ist das vorgeschossene Geld schon im ersten Jahr verbraucht. Unser Angebot schaut so aus: Wir bekommen einen besseren, biologisch und fair angebauten Kakao, unsere Bauern bkekommen die Fairtrade-Prämie und von uns mindestens das Doppelte des üblichen Preises, wenn der Kakao gut ist.

Deswegen habe ich in Kolumbien viel Freunde, eh klar, aber ein paar Leute haben eben keine Freude mit mir. Und so lebt Kolumbien in meiner Fantasie im Moment noch als Puzzle aus Erzählungen und Fotos.

Foto: Bernhard Bergmann

Arepas (klassische Maisfladen)

Rezeptur für 6 Personen

Zutaten:

  • 4 Tassen Wasser
  • 2 Tassen fein gemahlenen Polenta
  • 3 EL Butter
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier,
  • 1 Tasse Käse, klein geschnitten


Zubereitung:
 

  1. Wasser, Butter, Salz aufkochen lassen, Polenta einrühren, zudecken, 5 Minuten ziehen lassen.
     
  2. Dann abdecken, etwas überkühlen, danach Eier und den klein geschnittenen Käse einrühren.
     
  3. Mit einem Löffel Portionen wegnehmen und mit den nassen Händen Bällchen formen. Diese in die leicht gefettete Pfanne einlegen und mit der Hand flach drücken, damit schöne Laibchen entstehen. Goldgelb braten.


Tipp: Am besten schmeckt dieses Gericht mit einem Kakao, wobei der Kakao mit Wasser zubereitet wird. Oder 100 % Kakaomasse, wie unser Xocitto, mit etwas Chili. Sicher kann man auch eine normale Trinkschokolade dazu servieren, doch sie sollte halt ein bisserl geschärft sein, so wie es die Südamerikaner lieben.

Etwas dickere gebratene Laibchen kann man kalt aufschneiden und mit luftgetrocknetem Schinken, Käse oder Gemüse füllen. Wie eine Wurstsemmel.

Meine gesammelten Rezepte und die Kolumne "Zotters Reise um die Welt" erscheinen monatlich im Straßenmagazin Megaphon.

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Josef Zotter

Über: Josef Zotter

Chocolatier, Bio-Landwirt und Andersmacher. Josef Zotter ist gelernter Koch und Kellner, Konditormeister, war längere Zeit Koch und Küchenchef in verschiedenen Hotels der Luxusklasse unter anderem auch in New York. Josef Zotter ist verheiratet mit Ulrike Zotter und Vater von drei Kindern.

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