Fairer Handel & Kakao-Ursprung

Die Hauptbestandteile der Schokolade wie Kakao und Rohrzucker gedeihen nicht auf den Feldern vor der Zotter Schokoladenfabrik. Trotzdem gelten für Zotter die gleichen Maßstäbe. Deshalb kauft Zotter seine Rohstoffe auch bio-zertifiziert und fair gehandelt ein. Seit 2001 reist Zotter regelmäßig in die Kakao-Anbaugebiete. Denn Qualität beginnt beim Rohstoff und Anbau vor Ort. Seinen edlen Kakao bezieht er von ausgesuchten Kooperativen in Peru, Bolivien, Nicaragua, Panama, Ecuador, Guatemala, Brasilien, Belize, Dominikanische Republik, Haiti, Kolumbien, Indien, Madagaskar, Tansania, São Tomé, Togo, Ghana und Uganda.

Fair-Handzeichen – Fairer und direkter Handel

Unser gesamtes Unternehmen ist Fair Trade verifiziert. Wir sind Mitglied bei der WFTO (World Fair Trade Organization), die die Einhaltung der 10 Prinzipien des fairen Handels wie faire Bezahlung, keine Kinderarbeit, Transparenz, Sorge um die Umwelt und vieles mehr kontrolliert. Wir verwenden unser unabhängiges Fair-Logo, weil wir noch ein paar Schritte weitergehen und unseren Kund*innen darüber hinaus garantieren, dass wir den aktuellen Weltmarktpreis zahlen, eine sehr hohe Rohstoffqualität haben, unsere Lieferant*innen kennen und physische Rückverfolgbarkeit garantieren.

Ganzheitlich fair nach den Grundprinzipien der World Fair Trade Organization (WFTO)

Unser uneingeschränktes Bekenntnis zum Fairen Handel steht für uns dabei außer Frage und ist im neuen Fair-Handzeichen® dargestellt, denn es belegt die Transparenz und Glaubwürdigkeit von Zotter. Die WFTO ist das einzige globale Netzwerk, das sich aus Akteuren entlang der gesamten Fair-Handels-Wertschöpfungskette – also von der Produktion bis hin zum Verkauf – zusammensetzt. Ziel der WFTO ist es, die Lebensumstände benachteiligter Produzent*innen zu verbessern, indem ihre Marktchancen verbessert werden. Gleichzeitig versucht die WFTO auf politischer Ebene Einfluss zu nehmen, um Handelsbedingungen langfristig zu verändern. Das WFTO-Garantiesystem ist ein Monitoring-System für die Mitglieder, das interne und externe Kontrolle verbindet und damit die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Fair-Handels-Organisationen erhöht.

Die WFTO prüft ganze Unternehmen, nicht nur einzelne Produkte, und somit sind Mitglieds-Unternehmen wirklich vollständig und zu hundert Prozent fair.

Die unabhängige NGO Südwind hat alle gängigen Siegel hinsichtlich Ökologie, Transparenz und sozialer Wirksamkeit überprüft und die WFTO als vorbildlich in puncto Soziales und Glaubwürdigkeit eingestuft und die höchste Gesamtbewertung (= anspruchsvoll) vergebenIn Österreich sind die ARGE Weltläden, die EZA und Zotter Mitglieder der WFTO. Zum Siegelcheck

Das Monitoring-System und die 10 Fair-Handels-Standards der WFTO

  • Prinzip 1: Chancen für wirtschaftlich benachteiligte Produzent*innen schaffen 
  • Prinzip 2: Transparenz und Verantwortlichkeit 
  • Prinzip 3: faire Handelspraktiken 
  • Prinzip 4: Zahlung eines fairen Preises 
  • Prinzip 5: keine Kinderarbeit und Zwangsarbeit sicherstellen 
  • Prinzip 6: Verpflichtung zur Nicht-Diskriminierung, Gleichberechtigung und Vereinigungsfreiheit 
  • Prinzip 7: Gewährleistung guter Arbeitsbedingungen 
  • Prinzip 8: Förderung von Kompetenz / Weiterbildung 
  • Prinzip 9: Förderung des Fairen Handels 
  • Prinzip 10: Sorge um die Umwelt

Fairness, faire Preise und Respekt  

Mit seinen Kakaobauern steht Zotter in einer partnerschaftlichen Beziehung. Wir wissen, dass Spitzenqualität ihren Preis hat und zahlen dafür den aktuellen Weltmarktpreis direkt an die Kakaobauern. Wir vergeben keine Almosen, sondern unterstützen die selbstständige Entwicklung unserer Partner*innen, die von ihrer guten Arbeit gut leben sollen, ganz normal, so wie wir alle das auch selber tun möchten. Darüber hinaus arbeitet Zotter engagiert mit den Kakaobauern zusammen und fördert aktiv soziale Projekte, um die Qualität der Ernten zu verbessern, Arbeitsprozesse zu optimieren, Edelkakaobestände wie die des Criollos weiter auszubauen und somit auch die Lebenssituationen der Kakaobauern nachhaltig zu verbessern. Qualität ist die Chance für die Kleinbauern, um sich gegen die Massenproduktion am Markt behaupten zu können. Mit Projekten wie „Qualität statt Armut" in Nicaragua, „Kakao statt Kokain" in Kolumbien und Schokolade macht Schule" in Uganda engagierte sich Zotter auch aktiv in Entwicklungshilfeprojekten.

Josef Zotter: „Als kakaoverarbeitender Betrieb tragen wir Verantwortung für die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bauern im Süden. Der faire Handel ist die Chance für die Kleinbauern und Plantagenarbeiter*innen in den Anbauländern. Sie können sich von den schwankenden Weltmarktpreisen emanzipieren und eine gesicherte und selbstbestimmte Existenz aufbauen, in der Kinderarbeit und Ausbeutung der Umwelt Fremdwörter sind.“

Mehr auf www.wfto.com 

Häufig gestellte Fragen zu folgenden Themen beantworten wir hier komprimiert:

Fragen zum Thema Fairer Handel:


1. Wie kommt die Fairtrade-Prämie bei den Kakaobauern an?

Der einzelne Bauer bekommt die Prämie nicht ausgezahlt. Die Fairtrade-Prämie bekommt die Kooperative als Gemeinschaft und sie muss zweckgebunden für die Gemeinschaft eingesetzt werden. Die Bauern entscheiden dann gemeinsam, in welche Gemeinschaftsprojekte das Geld investiert wird. Was lokal eben wichtig ist, zum Beispiel eine Schule, medizinische Versorgung, Alphabetisierungsprogramme, Altersvorsorge, Schulungen und mehr. Investitionen, die der Gemeinschaft nützen.

2. Macht ein Kakaobauer den kompletten Verarbeitungsprozess bis zum fertigen Kakaosack?

Nein, wir legen auch großen Wert darauf, dass die Bauern nicht selbst fermentieren und trocknen, denn dabei können viele Fehler passieren und das Ergebnis ist ein ganz anderes. Das ist ähnlich wie bei der Verarbeitung von Trauben zu Wein oder zu Essig. Kakaobauern müssen gut geschult werden, wann der richtige Erntezeitpunkt ist, weil ein Kakaobaum immer reife und grüne Früchte gleichzeitig trägt. Wir unterstützen zentrale Fermentations- und Trocknungsanlagen, die meist von gut geschulten Mitarbeitern unter Aufsicht durchgeführt werden, damit eine bessere Qualität entsteht. Nur so ist die Fairtrade-, Bio- und Qualitäts-Prämie erreichbar. Dabei wird Bio-Premiumqualität getrennt von Massenware in Boxen fermentiert, gewendet und unter Dach langsam getrocknet. Dieser Vorgang wird auch genau dokumentiert. Wenn das alles gut läuft, gibt es einen besseren Preis für die Ernte, erst dann partizipiert auch der Kakaobauer.

3. Wird eine Kooperative immer ganzheitlich fair zertifiziert?

Nein, bei großen Kooperativen, die 200 bis zu 3000 Bauern vereint, wird oft nur ein Teil Fair-zertifiziert, der Rest läuft konventionell ohne Zertifizierung. Oft wird ein größerer Teil zertifiziert, wenn der Kakao aber nicht physisch an einen Schokoproduzenten verkauft wird, wird auch mit Zertifikaten gehandelt. Dies wird durch das Konzept der Massenbilanzierung ermöglicht, wir lehnen das aber strikt ab.

4. Betreibt Zotter eigene Plantagen?

Nein, wir haben keine eigenen Plantagen und bewirtschaften auch keine Plantagen selbst.

5. Bezieht Zotter Kakao direkt von Kooperativen?

Ja, wenn die Lieferung einen ganzen Container füllt (ca. 20 Tonnen). Die Importabwicklung macht aber immer eine Importfirma für uns, die vor Ort eine Qualitätskontrolle durchführt und die Papiere prüft.

6. Wie kontrolliert Zotter?

Indem wir die Zertifikate überprüfen. Fair gehandelten Kakao als solches kann man nicht sichtbar oder sensorisch prüfen, da müssen wir uns auf die Zertifikate verlassen.

7. Was macht Zotter, wenn es zu Unregelmäßigkeiten in der Kooperative kommt?

Der Missstand wird aufgezeigt. Es werden Aufträge sofort storniert, dann kommt die Kooperative auf eine Warteliste, bis die Kooperative nachweisen kann, dass die interne Kontrolle wieder funktioniert. Es wird ein Sonderaudit der Zertifizierungsstelle durchgeführt. Schwarze Schafe, die es leider überall gibt, werden sanktioniert, oder müssen besser auf das System geschult werden. Manche probieren es aber immer wieder, da beenden wir die Zusammenarbeit.

8. Welche Auswirkungen hat die Fairtrade-Prämie auf den Endpreis bei Zotter?

Die Fairtrade-Prämie selbst hat nur minimale Auswirkungen im Cent-Bereich, je nachdem welche Schokosorte es ist und je nachdem wie hoch der Kakaoanteil am Produkt ist. Ein recht hoher Aufwand ist die interne Administration bei uns im Unternehmen. Es muss alles dokumentiert werden und auch die Audits sind ein großer Aufwand, den man in diesem Zusammenhang gar nicht vermuten möchte. Anders als zum Beispiel bei Bananen, die ja ohne Verarbeitung verkauft werden, durchläuft Kakao eine Reihe von Produktionsschritten, wird mit anderen Zutaten vermischt, bis die Schokolade fertig verpackt ist und verkauft werden kann.

9. Presst Zotter Kakaobutter, die zusätzlich verarbeitet wird, selbst?

Ja und Nein. Eine kleine Menge können wir für Sondersorten zentrifugieren. Der größte Teil wird von zwei bis drei Herstellern extra für uns gepresst (mit Ursprungszertifikat). Kakaobutter muss auch desodorisiert werden, diese Technologie haben wir nicht im Haus. Den Bio-Kakao, der für die Kakaobutter gepresst wird, können wir genau rückverfolgen. Zumeist kommt dieser, je nach Saison, aus der Dominikanischen Republik oder Peru.

10. Wird mit dem Fairtrade-Zertifizierungssystem auch der „arme“ Kakaobauer unterstützt?

Mit unserem Zotter Qualitätsprämien System sprechen wir unabhängige Kakaokleinbauern an, die ihr Land besitzen und sich in Kooperativen organisiert haben. Wir arbeiten auch mit vielen indigenen Kakaobauern zusammen, die Kakao in Mischkulturen anpflanzen. Kakao ist für sie eine wichtige Einkommensquelle und trägt zum Erhalt ihrer traditionellen Lebensweise bei. Insgesamt gesehen, kooperieren wir mit Kakaobauern, die „mehr“ aus ihrem Kakao machen wollen, auf Qualität setzen und sich um die Umwelt sorgen. Kakao-Kooperativen haben zwischen 200 und 3000 Mitglieder. In großen Kooperativen baut nur ein Teil der Kakaobauern fair gehandelten Bio-Kakao an, während die anderen konventionell anbauen. Für uns wird die Ernte präzise getrennt und wir bekommen ausschließlich Bio- und Fair-Qualität. Wie bei uns, existieren konventionelle Bauern neben Bio-Bauern. Es braucht natürlich Pioniergeist für Veränderungen, der „ärmste“ Bauer in der Kooperative wird nicht als Erster umstellen, sondern erst durch die Erfolge der anderen zum Umstieg inspiriert werden, um dann ein Schulungsprogramm der Kooperative für den Umstieg wahrzunehmen.

11. Warum arbeitet Zotter im Fairen Handel, nur aus Marketinggründen?

Nein, das war nie unser Zugang. Wir denken, dass es Sinn macht sich auf Augenhöhe zu begegnen. Wir verschenken auch nichts, oder spenden an den Fairen Handel und wir verteilen auch keine Almosen. Zuerst muss die Qualität stimmen, dann kann die Kooperative einen Preis verlangen, den wir bereit sind zu zahlen. Das ist der freie Markt.

12. Braucht eine Kooperative eine Fairtrade-Zertifizierung?

An sich nicht, wenn sie selbstbewusst genug ist und den Weltmarktpreis über Qualität aushebeln kann. Wir denken, eine Basis-Zertifizierung ist gut, damit überhaupt kontrolliert wird. Sonst behauptet jeder irgendwas.

13. Haben Kooperativen verschiedenste Zertifizierungen?

Ja natürlich, auch das ist ein Markt wie vieles andere. Da gibt es stärkere und ganz schwache "Zertifizierungen", zum Beispiel Absichtserklärungen.

13. Welche Zertifizierung ist die strengste?

Aus unserer Sicht ist die FLO-Zertifizierung (https://www.flocert.net/de/) die strengste, die nicht auf Absichtserklärungen setzt, sondern auf Fakten und diese auch prüft. Wir sind als Unternehmen auch noch Mitglied der WFTO (World Fair Trade Organization) und werden als Unternehmen nach den zehn Fair Handels Standards verifiziert (www.wfto.com).

14. Ist so eine Zertifizierung 100 % sicher?

Nein niemals, gerade in weniger entwickelten Ländern ist Korruption, persönliche Bereicherung, Unwissenheit usw. an der Tagesordnung. Das muss man auch verstehen, wenn einem dauernd das Wasser bis zum Hals steht – aber man muss das auch nicht durch Preisdumping fördern.

15. Warum gibt es immer wieder Unregelmäßigkeiten rund um den Fairen Handel?

Einerseits weil es ein Geschäft für die Kakaobauern und Kooperativen ist, da muss man ehrlich sein. Andererseits wollen sich produzierende Unternehmen auch gegenüber dem Mitbewerb abheben, ohne dafür einen höheren Preis zu bezahlen.

16. Warum gibt es permanent diese Agenda von großen Konzernen oder Zusammenschlüsse, die erklären, ab wann man Verbesserungen umsetzen möchte? Die sich aber alle fünf Jahre um weiter fünf Jahre verschieben?

Ja, weil man da gut argumentieren kann, dass man eh will, aber noch nicht kann. Ähnlich der Klimadebatte.

17. Macht eine Kooperative nur einen Qualitätsstandard?

Nein, auf gar keinen Fall! Es ist wie überall, es gibt bessere und schlechtere Qualitäten. Wir legen großen Wert auf lange, eher kühlere Fermentationszeiten und langsame Trocknungsprozesse, was natürlich aufwendiger ist.

18. Gibt es so etwas wie Lobbyismus für oder gegen den Fairen Handel?

Ja sicher, da gibt es immer Argumente, warum man sich nicht für den Fairen Handel engagieren muss oder soll. Wenn irgendwo Unregelmäßigkeiten auftreten, haben es viele schon vorher gewusst. Also man kann alles schlecht machen, um eine Ausrede zu haben, warum man es nicht machen muss. So gesehen ist die Zertifizierung ein Anfang und irgendwann sollte jedoch die ganze Welt auch fair handeln. Wenn man nicht anfängt etwas zu verändern, wird es auch kein besseres Leben für alle geben. Apropos verändern, wie der Name schon sagt, man verändert etwas langsam, ist aber noch nicht am Ziel.

Fragen zum Thema Bio:


1. Ist bei Zotter alles „Bio“?

Ja, alle Zutaten, die in der Schokoladenproduktion oder aus der eigenen Landwirtschaft bei Zotter verarbeitet werden, sind 100% Bio-zertifiziert (vom unabhängigen Zertifizierungs-Institut Lacon).

2. Wie kann Zotter sicherstellen, dass echte Bio-Rohstoffe verwendet werden?

Durch eine Zertifizierung. Bio ist relativ einfach zu kontrollieren. Unser Qualitätsmanagement nimmt regelmäßig Stichproben einzelner Lieferungen und prüft diese auf Pestizidrückstände.

3. Was macht Zotter wenn es trotzdem kontaminierten Kakao gibt?

Dann wird die Charge sofort gesperrt, bis ein Gegengutachten da ist.

4. Was passiert mit dem kontaminierten Kakao, wenn es Probleme gibt?

Dieser wird in die normale konventionelle Schokoindustrie verkauft, wenn die Grenzwerte es erlauben, sonst muss er vernichtet werden.

5. Wie ist das mit Kadmium und Kakao?

Es gibt Anbaugebiete, die überhaupt keine Probleme mit Kadmium haben und es gibt Anbaugebiete, in denen Kadmium durch natürlich Bodenbeschaffenheiten vorkommt, begünstigt durch Vulkane. Prinzipiell gibt es EU-Grenzwerte für Kadmium, die wir strikt einhalten.

6. Warum passiert es immer wieder, dass Bio-Kakao Spuren von Pestiziden enthält?

Wir haben die Erfahrung gemacht (abgesehen von Betrügern), dass viele Kakaoplantagen in Flussnähe sind, weil Kakao Feuchtigkeit liebt. Wenn es sich dabei um eine Bio-Kakaoplantage handelt, im oberen Flussgebiet intensive Landwirtschaft (Reis- oder Sojaanbau) betrieben wird und es zu Überschwemmungen kommt, werden diese Bio-Kakaoplantagen überflutet und mit Pestiziden der Landwirtschaft verseucht. Dieses Phänomen tritt durch den Klimawandel leider verstärkt auf. Deswegen haben wir die Maßnahme gesetzt, dass wir keinen Kakao aus Flussnähe einkaufen. Für uns soll Kakao mindestens 80 bis 100 Meter oberhalb des Wasserspiegels geerntet werden. Dafür bezahlen wir auch einen höheren Preis.

Allgemeine Fragen:


1. Warum ist Zotter teurer als viele andere Schokohersteller?

Weil wir in erster Linie auf Qualität setzen, nur Bio-Rohstoffe verarbeiten und alle Zutaten aus dem globalen Süden auch Fair-zertifiziert sein müssen. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, das in Österreich, zu österreichischen Bedingungen, herstellt. Wir setzen sehr stark auf Mitarbeiterzufriedenheit. Bei uns gibt es Frühstück, Mittagessen, Abendessen in Bio-Qualität, frisch gekocht und das wird vom Unternehmen zur Gänze finanziert. In den Ferien bieten wir auch gratis Kinderbetreuung an, da Mitarbeiter nur fünf Wochen Urlaub haben. Damit lassen sich die Ferienzeiten nicht abdecken. Wir bezahlen keine Kollektivlöhne für unsere Mitarbeiter, sondern viel höhere, sonst gibt es bald keine Facharbeiter mehr. Wir setzen auf Vielfalt und agieren deshalb nicht effizient. Wenn man in drei Arbeitsschichten auf einer Maschine immer das gleiche herstellt, kann man sicher günstiger produzieren. Aber das können andere besser. Unsere handgeschöpften Schokoladen sind nicht mit herkömmlich gegossenen Schokoladen vergleichbar, was zum Beispiel den Arbeitsaufwand betrifft. Das kann keine Maschine machen. Wir lagern keine Produktionsvorstufen in günstigere Länder aus. Wir zahlen in Österreich Steuern und nicht auf irgendwelchen Ferieninseln oder in Steuerparadiesen. Wir beliefern viele kleine Fachhändler, die es sich nicht leisten können zu Diskontpreisen zu verkaufen. An unsere Lieferanten bezahlen wir Qualitätsprämien, Fair- und Bio-Prämien. Wir hoffen, das schmeckt man auch. Alles in allem glauben wir, dass wir "preiswerte" Schokoladen herstellen, also, dass sie den Preis wert sind und sehen uns im System der Kreislaufwirtschaft.

2. Produziert Zotter in China Schokoladen?

Nein, alle Schokoladen, die in Shanghai im Shop und an kleine Händler verkauft werden, kommen aus Österreich. Nur die Do-it-yourself-Linie "Mi-Xing bar" wird vor Ort hergestellt, aber die Schokoladen und Zutaten dafür stammen auch aus unserer Schokofabrik in Österreich.

3. Gibt es eigene Plantagen die Zotter betreibt?

Nein, auf keinen Fall, wir möchten in der Qualitätssicherung frei sein.

4. Was hat es mit gesegeltem Kakao auf sich?

Kakao aus Belize zum Beispiel wird mit kleinen Segelschiffen übers Meer transportiert. Da hoffen wir, dass es in Zukunft mehr Angebot geben wird. Wenn der Wind günstiger ist als Schweröl.

5. Was heißt eigentlich "Bean-to-Bar"?

Das bedeutet, dass wir den kompletten Herstellungsprozess für Schokolade von der Bohne bis zur Tafel im Haus haben und alle Produktionsschritte wie Rösten, Walzen und Conchieren selbst durchführen. Insourcing statt Outsourcing.