Den Essensplan umstellen und Geld sparen

Gastbeitrag von Georg Sander

Wir sollten ja immer ehrlich zu uns sein. So eine Beiriedschnitte, zwei Mal geküsst vom Feuer, ist etwas Feines. Oder ein Rindslungenbraten. Oder ein Schnitzerl. Dankenswerterweise gibt es den Supermarkt, der es uns allen ermöglicht, tagtäglich solche Schlemmereien zu verzehren. Bis dann wieder die Spaßverderber kommen, die meinen, das wäre wenig nachhaltig.
 
Erinnert sich noch wer an die Treibhausgase? In den 90ern war das ein großes Thema. Alle Sprühdosen würden diese Gase, die das Klima verschlechtern, ausstoßen. Das Thema ist durch, aber jetzt kommt es: Heutzutage ist es der Fleischkonsum. Googelt man unbeholfen herum, dann kommt man auf Werte von über 50 Prozent – das heißt, bis zur Hälfte der Treibhausgase, die weltweit produziert werden, liegen am Fleischessen! Oder anders gesagt: Ein Kilo Rindfleisch entspricht in der Produktion der Umweltverschmutzung der Strecke Wien-Neapel mit dem Auto.
 
Wenn ich also schon auf die eigene Gesundheit pfeife, dann regt mich das doch zum Nachdenken an. Beziehungsweise ist mir persönlich das schon länger bewusst. Alleine die Umsetzung ist dann immer so schwierig. Schließlich schmeißt sich grad unter der Woche das Sackerl mit Tiefkühl-Pommes und Chicken Nuggets vom Diskonter leichter in den Ofen als ein aufwendig zu kochendes, gesundes und möglicherweise fleischloses Essen in drei Töpfe. Es soll ja auch nach etwas schmecken.
 
Beschäftigt man sich ein bisserl mit seinem Essen, kommt man aber drauf, dass es Fleisch gar nicht so sehr braucht. Wer isst gerne Spaghetti Bolognese? Schmeckt man da das Fleisch wirklich? Nicht wirklich, darum einfach eine Zucchini reiben statt des Faschierten. Geht auch bei Fleischlaberl. Paniert und im Öl ersoffen gibt es geschmacklich kaum Unterschied! Grad im Herbst kann man statt Schnitzelfleisch auch Kürbisse panieren und rausbacken. Oder einfach Nudeln mit Broccoli und Parmesan. Kein Fleisch, aber ein herzhafter Genuss! Dauert vielleicht ein paar Minuten länger, als den Ofen einzuschalten und mit Tiefkühlkost zu befüllen, macht aber ein besseres Gewissen.
 
Zu guter Letzt: Am Wochenende kann man sich dann noch immer mit den Eingangs erwähnten Köstlichkeiten verwöhnen. Vielleicht sogar vom Biobauern. Warum nicht? Denn das unter der Woche verkochte Gemüse ist sogar noch viel billiger als billiges Fleisch. Wer also auf seine Gesundheit pfeift und auch auf Nachhaltigkeit, hat dann wenigstens Geld gespart!

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