Die Corona-Frage der Selbstverantwortung

Die Corona-Fälle steigen wieder, in Kärnten und in Oberösterreich gibt es schon wieder verschärfte Maßnahmen. So gut scheint das mit der Eigenverantwortung leider nicht zu funktionieren.

In Österreich ist ja immer wer anderer schuld, wenn was passiert. Ich glaube, das kann man so stehen lassen. Wenn die Corona-Zahlen wieder steigen, hat man mittlerweile darauf gesetzt, Reisewarnungen auszusprechen – für Länder vom Balkan. Gut, das mag in der Sache ja nicht so falsch sein, aber wir sollten uns alle zunächst einmal beim eigenen Mundnasenschutz nehmen. Sprich: Maske auf, wo der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, in den öffentlichen Verkehrsmitteln sowieso, beim Einkaufen bitte auch. Bei Konzerten und Sport Veranstaltungen - keine Frage. So schwer ist das glaube ich gar nicht. Ich selber hänge meine Stoff Maske immer ans Ohr und wenn es eng wird - „zack!“ - am anderen Ohrwaschel einhaken.

Und dann wäre da noch der Urlaub. Ich habe ja großes Verständnis dafür, dass man, egal wo auf der Welt, gerne Urlaub machen will nach diesen Monaten. Aber wir leben noch immer in einer Pandemie und ich bin mir nicht sicher, ob es jetzt unbedingt sein muss, dass man wohin fährt und gerade dorthin, wo die Wahrscheinlichkeit, das Virus mit nachhause zu nehmen recht hoch ist.

Insgesamt bezweifle ich, dass wir die Situation in den Griff bekommen, wenn nur Empfehlungen vermittelt werden. Ich befürchte, es wird auch Konsequenzen brauchen. Denn wie es aussieht, wird uns Corona noch eine lange Zeit begleiten.

Wenn man also jetzt wohin muss, wo viele Infizierte sind und man steckt dann daheim viele an, dann kann ich mir schon vorstellen, dass es eine Art Selbstbehalt gibt. Wer sich grade einen Urlaub leisten kann, wird sich das auch leisten können. Und auch in den Öffis glaube ich, dass eine (milde) Strafe bei nicht Beachtung des Tragens des Mundnasenschutzes von Vorteil wäre. Das mit der Eigenverantwortung ist ja gut und schön, aber es klappt offenbar halt nicht so ganz.

Josef Zotter

Über: Josef Zotter

Chocolatier, Bio-Landwirt und Andersmacher. Josef Zotter ist gelernter Koch und Kellner, Konditormeister, war längere Zeit Koch und Küchenchef in verschiedenen Hotels der Luxusklasse unter anderem auch in New York. Josef Zotter ist verheiratet mit Ulrike Zotter und Vater von drei Kindern.

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