Es gibt mittlerweile eine Partei in der Regierung, die Tierschutz ernst nimmt. Ich hoffe, wir bekommen bald eine umfassende Herkunftskennzeichnung in allen Bereichen.
Erinnern wir uns alle noch an die erste Phase des Lockdowns im März? Fast jeder Mensch hat zumindest ein bisschen auf Vorrat gekauft. Dann wurde wieder langsam aufgemacht, etwa Lokale und Restaurants. Da ist dann fast jeder auch wieder essen gegangen. Klar, nicht wenige haben regionaler eingekauft, haben beim Biobauern bestellt. Das muss man sich aber auch erst leisten können. Nun kommt meine Frage: Hatte irgendwer die Muße nachzuschauen, wo die Eier in den Nudeln herkommen, das Fleisch für das Schnitzerl oder der Grillwürsterl? Ich fürchte eher nicht.
Mittendrin ist ja noch der Skandal rund um Corona-Cluster in Schlachthöfen dazugekommen. Die Spargel-Problematik, als vor allem in Deutschland Erntehelfer aus Osteuropa mitten während der größten Einschränkungen herbeigekarrt wurden, hat man da schon fast wieder vergessen. Unmenschliche Bedingungen, Werkverträge, billigste Arbeitsplätze. Was ich sagen will: Was wir essen ist nicht nur eine ökologische, sondern genau so sehr eine ethische und letztlich politische Frage.
Darum finde ich, dass wir als Konsumenten alle das Recht dazu haben, immer und überall zumindest die Möglichkeit haben, die Herkunft der Produkte zu erfahren. QR-Code ist das Zauberwort! Im Supermarkt steht „Spanien“ auf dem Gemüse, in so manchem Restaurant „aus Bio-Produkten“ - aber was das alles heißt, wird uns ja wieder nicht gesagt. Es geht um Lebensmittel, also Mittel, die uns zum Leben verhelfen.
Darum hoffe ich, dass wir bald eine verpflichtende Herkunftsauszeichnung haben werden, im Grunde will ich anrufen oder scannen können und fragen, woher Fleisch, Semmelbrösel, Mehl und Ei für mein Schnitzerl kommen. Ich will die Möglichkeit haben, jederzeit in jeden landwirtschaftlichen Betrieb gehen zu können um nachzuschauen (ohne den Betrieb zu stören natürlich), wie die Tiere leben, was so an Chemie auf die Felder geschmissen wird und eigentlich auch, wie die Mitarbeiter angestellt sind. Sprich: Ob dort eh keine Schweinerei abläuft. Der QR-Code gibt Sicherheit, weil die Behörde die Daten genau prüfen kann.