Mit Geschenken den Regenwald zerstören

Weihnachten ist eine schöne Zeit, um anderen Menschen mit kleinen Geschenken eine Freude zu machen. Viele von uns erachten Schokolade als passend – eine schöne Aufmerksamkeit. Aber Achtung!

Kennt man doch: Auf dem Weg zur Weihnachtsfeier in der Firma oder zur großen Familienfeier und schon wieder hat man den Kollegen aus der Verrechnung oder die Großtante beim Geschenkekauf vergessen. Schnell rein in den Supermarkt und her mit der Schokolade. Wer freut sich nicht über Schokolade, ernsthaft jetzt!?

Leider gibt es da aber ein nicht allzu kleines Problem.

Viele große Hersteller verwenden nämlich Palmöl in der Produktion der in den meisten Supermärkten erhältlichen Produkte. Palmöl klingt harmlos, aber große Konzerne achten leider recht wenig darauf, wie das angebaut wird. Landvertreibungen örtlicher Bevölkerung, Menschenrechtsverletzungen und die Zerstörung des Regenwaldes gehören leider dazu, wenn es um Palmöl geht. Verschiedene NGOs berichten auch davon, dass auf Plantagen, die das Label „bio“ oder „nachhaltig“ tragen, solche Ungeheuerlichkeiten passieren. Zudem befinden sich in raffiniertem Palmöl eine Reihe von Fettsäuren, die gesundheitsschädlich sind.

Hab ich Ihnen das Weihnachtsfest genug vermiest? Nein, darum geht es nicht. Ich glaube auch nicht, dass man eine Selbstgeißelung durchführen sollte, wenn man selbst mal doch zu einem Produkt greift, das Palmöl enthält. Aber beim Schenken kann man schon drauf achten, was man da kauft.

Es ist eh fast so einfach wie immer: Wir sollten lieber bei kleineren, wenig bekannteren Firmen kaufen. Das muss ja jetzt nicht unbedingt Zotter sein, ganz ehrlich. Aber wenn man sich ein bisschen durchklickt, welche Firmen Palmöl verwenden und überlegt, wie oft man diese Produkte tatsächlich kauft, kann man sich schwer vorstellen, dass bei diesen Mengen alles mit rechten Dingen zugeht.

Ist es im Alltag zugegebenermaßen oftmals schwierig, immer „das richtige“ Produkt zu wählen, können wir beim Schenken mit Herz UND Hirn doch überlegen, was drinnen ist und dass mit hoher Wahrscheinlichkeit jemand darunter zu leiden hat. Vielleicht können wir dann auch etwas für unseren Alltag mitnehmen.

photo credit: Wolfgang Lonien 7e0_7274631-palm-oil via photopin (license)