Wer heutzutage durch die Innenstädte der Metropolen spaziert, bemerkt es: Die schauen ja fast alle gleich aus! Auf den Einkaufsmeilen dieser Welt sieht man mittlerweile überall dieselben Shops der immer gleichen Marken.
Die nennen sich „Flagshipstores“ und sollen an prominenter Adresse die Produkte der jeweiligen Firma präsentieren. Das machen die Geschäftsleute so erfolgreich, dass man die Innenstädte in Helsinki, Istanbul, Wien oder New York kaum mehr unterscheiden kann, weil es immer dasselbe gibt. Das ist nicht nur fad, sondern zeigt auch eine gewisse unternehmerische Überheblichkeit.
Ich mein, ich bin von meinen Produkten und deren Qualität auch mehr als überzeugt. Aber was heißt das bitte, wenn jedes Produkt überall im eigenen Shop zu finden ist? Das ist ein riesiger Aufwand und da sind die Leute dann schon ein bisserl sehr stark von einem Schuh, einem T-Shirt oder einer Schokolade überzeugt, wenn sie das Gefühl haben, sich überall breit zu machen. Seht her, wie super wir sind!
Dabei glaub ich nicht, dass viele Menschen das so wollen. Und ein Unternehmen muss ja auch gesund wachsen und sollte nicht überall Geschäfte eröffnen müssen, um im Gerede zu bleiben oder beliebt zu sein. Wer sehr schnell wächst, der hat ja auch ein gewisses Risiko zu tragen. Natürlich wäre es mir recht, wenn ich auf der ganzen Welt einen Zotter-Shop hätte. Aber zahlt sich das aus? Und geht dann außer mir wer hin?
Ich denke schon, dass es wichtig ist, die richtigen Schritte zur richtigen Zeit zu setzen. So wie ich in China. Das kann man schon machen. Das ist ein Abenteuer! Aber das ist punktuell. Haben wir nicht vor bald zehn Jahren gesehen, wohin es führt, wenn alle nur noch wachsen, wachsen, wachsen? Auch ich bin einmal auf die Nase gefallen. So einen Fehler sollte man nicht zwei Mal machen. Mein Flaggschiff ist die Firma in Bergl, nahe der Riegersburg. Wer es sehen will, muss, darf und soll kommen. Und ja, das Internet und seine Onlineshops gibt’s ja auch noch!
Aber vorschnell in lichte Höhen zu wachsen, das macht keinen Sinn!