Josef Zotter im Magazin-Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten, erschienen in der Print-Ausgabe vom 20. Februar 2021, Autor: Bernhard Lichtenberger
Schokoladen-Magier Josef Zotter wird morgen 60. Im Interview spricht der Steirer überpolitische Kreationen, sinnvolle Rückschritte und seinen essbaren Tiergarten
Welche Kindheitserinnerungen verbinden Sie mit Schokolade?
JOSEF ZOTTER: Im kleinen Gasthaus meiner Eltern gab es eine Schokoladen-Lade. Als ich ein gewisses Alter erreicht hatte, war diese zu – und öffnete sich nur, wenn ich in der Volksschule eine besondere Note hatte oder Holz herbeitrug. Schokolade war damals etwas Besonderes und nicht immer zur Verfügung.
Welche Zotter-Sorte träfe Ihren Charakter?
Xo Ko In, die ich gemacht habe, als die Regierung am Ibiza-Video zerbrochen ist, in dem Kokain, Red Bull und Wodka konsumiert wurden. Daraus wurden bei mir Hanfnougat, Zwetschkenschnaps mit einer dünnen blauen Schicht und ein bissl Chili, weil der Strache gesagt hat: „Is de schoaf“ – und damit das Ganze legal ist, in eine weiße Weste gehüllt. Charakteristisch für mich ist es, weil ich stets versuche, politische Themen in Schokolade zu übersetzen.
Sie sind dreifacher Vater – was lernen Sie von Ihren Kindern?
Wir navigieren gerade durch die Pandemie und es wird behauptet, dass dies eine verlorene Generation sei, weil die nicht in der Schule ist. An meiner 15-jährigen Tochter habe ich bemerkt, was diese Generation in einer extrem schwierigen Zeit lernt – wie sie nachhaltig denken, bescheidener und werthaltiger agieren, weil viel auch nicht zur Verfügung steht. Meine Generation war die wildeste auf diesem Planeten, was Umweltschäden betrifft, weil alles der Wirtschaft, dem Wachstum untergeordnet wurde.
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photo credit: (c) Heinz Tesarek