Etwas macht mich jetzt zum Schulschluss hin ziemlich grantig. Nämlich, dass es ausgezeichnete Schulen gibt, die ums Überleben kämpfen und finanziell benachteiligte Kinder diskriminieren müssen.
Seit gefühlt zwei Millionen Jahren wird in Österreich um eine Schulreform gerungen; wo am Ende meist ein halbgarer Kompromiss herauskommt. Unser Schulsystem hat ja seine Probleme, wie die PISA-Studien Jahr für Jahr zeigen. Ausgezeichnete Ergebnisse „liefern“ freie Schulen, wie etwa solche, die sich nach Rudolf Steiner („Waldorfschulen“) oder Maria Montessori richten. Dass diese Jahrzehnte alten Ideen nicht längst schon Regel sind, liegt an … nun ja, wohl unserer Politik.
Was mich wirklich aufregt, ist, dass sich beispielweise Waldorfschulen schwer tun, sich zu finanzieren. Denn die öffentliche Hand trägt nur rund ein Fünftel der Kosten. Der Rest kommt durch Beiträge der Eltern oder Sondermaßnahmen, wie etwa Flohmärkte oder Ähnliches. Das führt dazu, dass sich die Eltern diesen Schultypus nicht ganz frei aussuchen können. Sicherlich versuchen die Schulen, niemandem aus ökonomischen Gründen den Schulbesuch zu versagen. Beziehungsweise überlegen es sich vielleicht Eltern, die Kinder in eine Waldorf- oder ähnliche Schule zu geben und noch BEVOR sie überhaupt nachfragen, fühlen sie sich vom Schulgeld abgeschreckt.
Wenn es also so ist, dass die freien Schulen bessere Ergebnisse erzielen, aber wirtschaftlich unter Druck stehen, fände ich es einfach nur fair, wenn man sich hier hinsetzt und eben jene Schulen auch angemessen fördert, die ein bisserl anders arbeiten als die öffentlichen – noch dazu besser. Hinzu kommt, dass das Lehrpersonal der Waldorfschulen ohnehin schon im Schnitt ein Drittel weniger verdient als jene Lehrenden im Regelschulwesen.
Warum wird also das „Herstellen“ eines Qualitätsproduktes wie in vielen Waldorfschulen von Staats wegen her bestraft? Das ist widersinnig, wenn der Staat schon alles auf Wirtschaftlichkeit hin überprüft und wie ein Unternehmer auftreten will.