Ein Jahr lang ging der unabhängige Wirtschafts- und Umweltwissenschaftler Gregor Sieböck auf Reisen, um die Menschen und Geschichten hinter all den Zotter-Zutaten zu entdecken. Sein Reisetagebuch von den Besuchen bei Milch, Honig, Hanf und Chili können Sie hier nachlesen.
Gregor Sieböck ist schon um die halbe Welt gereist – und zwar zu Fuß. Er hat Lateinamerika durchquert, ist auf der königlichen Inkastraße durch Peru und Ecuador gewandert. Auch Kalifornien, Japan und Neuseeland hat er zu Fuß bereist. Insgesamt ist er schon 25.000 - 30.000 Kilometer gewandert. Auf dieser Reise wird er mit konventionellen und unkonventionellen Transportmitteln unterwegs sein: zu Fuß, mit dem Fahrrad, per Zug, Segelschiff, Flugzeug. Und wenn sich die Gelegenheit bietet, auch mit dem fliegenden Teppich.
Gregor Sieböck: Im Sommer 2008 war ich gerade auf dem Weg von Wien zum Mont Blanc und mein Weg führte mich an der Zotter Schokoladen Manufaktur vorbei. Ich klopfte mit meinen Freunden an und Sepp Zotter führte uns durch die Manufaktur. Zum Abschied gab er uns ein großes Schokoladen-Proviantpaket mit auf den Weg. Daraus ist das Schoko-Tagebuch entstanden. Ich hab‘ der Familie Zotter aus aller Welt geschrieben, wohin mich die Schokolade begleitet hat, auf welchen Gipfeln ich sie vernascht und mit wem ich sie geteilt habe. Natürlich auch mit vielen Fotos. Irgendwie begleiten mich die Zotter-Schokoladen seit vielen Jahren und ich hab’ mich immer dafür interessiert, wo der Kakao und all die Rohstoffe herkommen. Daraus ist die Idee entstanden, diese Tour zu machen. Der Auslöser für diese Reise war schließlich die Wahl von Georg Bernardini zur besten Schokolade der Welt. Was macht die beste Schokolade der Welt aus? Natürlich ist es Zotter, die besonderen Mischungen, aber es sind auch die Lieferanten, die alle biologisch arbeiten. Bio-Landwirtschaft finde ich enorm wichtig und interessant, weil es in meinen Augen eine Möglichkeit ist, die uns erlaubt als Menschheit zukunftsfähig und im Einklang mit der Erde zu leben. Auf meiner Reise möchte ich einfach zeigen, was Bio ausmacht und was es besonders macht. Ich möchte die einzelnen Menschen hinter dem Produkt vorstellen, zeigen, wie sie leben, welche Visionen sie haben und herausfinden, warum sie Bio produzieren und versuchen im Einklang mit der Erde zu wirtschaften. Den gleichen Stellenwert hat für mich Fairtrade. Ich habe 1999-2000 meinen Zivildienst in Ecuador geleistet und in einem Straßenkinderprojekt gearbeitet. In dieser Zeit habe ich sehr viel über das soziale Ungleichgewicht auf der Welt gelernt und es mit eigenen Augen gesehen. Fairtrade ist für mich eine Möglichkeit, um dieses Ungleichgewicht auszugleichen oder sagen wir, es fairer zu machen.